Es ist nie zu früh…!

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Manche Tage im Leben sind unvergesslich. Einer davon war ein Dienstag. Es war gegen 7.30 Uhr morgens. Was für ein denkwürdiger Tag! Heute war mein 18. Geburtstag, und ich stand – von einem Bein auf das andere trippelnd – vor der Tür der Straßenverkehrsbehörde, die in wenigen Augenblicken öffnen sollte. Dann würde ich endlich den lang ersehnten Führerschein in Empfang nehmen. Wie sehr freute ich mich auf den Moment, endlich Vaters frisch gewaschenes Auto durch die Stadt zu fahren, um meine Ankunft im Erwachsenenleben kundzutun. Selfies, Whatsapp und Twitter gab es ja noch nicht. Heute lässt mich der Gedanke an diesen Tag schmunzeln. Aber ich erschrecke auch jedes Mal, weil ich mich einerseits so gut an ihn erinnern kann und er andererseits inzwischen fast 29 Jahre zurückliegt.

Zugegeben, das Leben hat viele wichtigere Tage zu bieten, aber immer wieder begegnet uns die Frage, welches das „richtige Alter“ ist, um zum Beispiel eine Familie zu gründen oder ein Haus zu bauen, usw.

Als Experte für Nachfolgeplanungen spreche ich oft mit Menschen, die bereits die erste Halbzeit ihres abwechslungsreichen und erfolgreichen Lebens hinter sich haben. Die meisten sind zwischen 40 und 60, einige deutlich älter.

Viele haben eines gemeinsam: sie halten den richtigen Zeitpunkt für eine Planung ihrer eigenen Vermögensnachfolge noch nicht für gekommen.

Warum ist das so?

Antwort Nummer Eins: „Nachfolgeplanung“, das klingt nach „Testament“ und „Erbschaft“, Themen, die viele unweigerlich an den Tod erinnern. Und daran denkt niemand gern freiwillig.

Antwort Nummer Zwei: jeder kennt Personen, die viel zu früh verstorben oder schwer erkrankt sind. Und dennoch wird der Gedanke, dass es einen selbst betreffen könnte, verdrängt.

Antwort Nummer Drei: nicht nur Vielfliegern wird bei den schrecklichen Bildern von einem Flugzeugabsturz in den französischen Alpen bewusst, dass nicht alles vom eigenen Alter, der Gesundheit und dem Geschick am Steuer des eigenen Autos, sondern vom Zufall abhängt.

Antwort Nummer Vier: was soll die Familie/der Partner denken, wenn ich jetzt das Thema „Testament“ anspreche?

Diese Aufzählung könnte beliebig fortgesetzt werden, denn die emotionalen Gründe für das „Aufschieben“ der eigenen Planung zur Vermögensnachfolge sind genau so vielfältig wie deren Ziele. Und Manche haben sich auch darüber, nämlich ihre Zielsetzung, noch keine Klarheit verschafft.

Ein besonders lehrreiches wie authentisches Beispiel für eine nicht zu Ende gedachte Nachfolge liefert der in der Literatur bekannte Erbfall einer maßgebenden Gesellschafterin der Gewürzfabrik Karl Ostmann GmbH & Co. KG:

nach ihrer Scheidung vom Geschäftsführer des Unternehmens endete auch dessen Arbeitsverhältnis. Die Gesellschafterin änderte ihr Testament zu Gunsten ihrer aus dieser Ehe stammenden Tochter, bestimmte sie als Alleinerbin und schloss ihren Ex-Mann aus der Erbfolge aus. Diese Maßnahme war nicht zu Ende gedacht und sollte sich als folgenreicher Trugschluss erweisen. Mutter und die 17-jährige Tochter verunglückten bei einem Autounfall. Die Mutter verstarb noch am Unfallort, ihre Tochter kurz darauf im Krankenhaus. Da die Tochter nach ihrer Mutter verstarb und kein Testament hatte, galt für die Tochter die gesetzliche Erbfolge. So wurde der Vater „durch die Hintertür“ Alleinerbe. Neben dem gesamten Vermögen erbte er auch – zum Entsetzen der Familie – die Firmenbeteiligung seiner verstorbenen Ex-Frau. Für die Begleichung seiner Erbschaftsansprüche wurde dem Unternehmen viel Kapital entzogen. Zu guter Letzt musste die Familie das Unternehmen veräußern. Dies wäre durch eine solide, zielgerichtete Nachfolgeplanung leicht vermeidbar gewesen, hätten die Gesellschafterin und ihre Berater alle Eventualitäten bedacht. Vermutlich wäre das Unternehmen noch heute im Familienbesitz.

Dieser missglückte Fall belegt, dass es nie zu früh ist, die eigene Vermögensnachfolge zu regeln. Sogar – wie im geschilderten Fall – für minderjährige Abkömmlinge kann dies geboten sein.

Für eine professionelle Nachfolgeplanung, die ihr Geld wert ist, ist es nie zu früh!

Herzliche Grüße

Ihr
Ralf Niederdränk

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